Als ich damals anfing mit Lauser zu arbeiten, merkte ich schnell, dass seine Leistung begrenzt war. Das lag zum einen an seinem Alter, er war damals bereits 21 oder 22 Jahre alt. Er war ein Norweger, also eine Ponyrasse und er hatte Sommerekzem, eine Krankheit, die ihn zusätzlich schwächte. Für den Anfang war er gut und er brachte mir viel bei und zeigte sehr viel Geduld und Nachsicht. Mich interessierte die Arbeit mit Pferden und ich informierte mich, was und wie Gleichgesinnte machten. Dabei stieß ich auf das Süddeutsche Kaltblut, was bei uns in Bayern nun mal die heimische Rasse ist. Wenn ich Lauser in Ruhestand schicken sollte, sollte ein Süddeutsches Kalblut ihn ersetzen. Natürlich hätte ich auch eine andere Rasse, die größer und damit noch leistungsfähiger ist, auswählen können, aber ich dachte mir: „Es hat schon seinen Sinn, weshalb jede Region seine eigene Rasse hat!“
Ich laß immer wieder den Tiermarkt in den Landwirtschaftszeitungen. Und per Zufall stand im Frühjahr 2009 eine Anzeige in der Zeitung. Es war eine sechsjährige, dunkelbraune Stute, die bereits eingefahren war und sie stand rund anderthalb Autostunden von Oberhadermark entfernt in Österreich. Ich fuhr am nächsten Tag mit meiner Mutter hin, schaute sie mir an und war begeistert.